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Ein zentrales wirtschaftspolitisches Instrument zur Korrektur externer Effekte sind Pigou-Steuern (bei negativen Effekten) und Pigou-Subventionen (bei positiven Effekten). Sie gehen auf den Ökonomen Arthur C. Pigou zurück und zielen darauf ab, die Differenz zwischen privaten und gesellschaftlichen Grenzkosten bzw. -nutzen auszugleichen, indem der Preismechanismus angepasst wird.
Bei negativen externen Effekten erhebt der Staat eine Steuer in Höhe der zusätzlichen gesellschaftlichen Kosten. Dadurch wird die private Angebotskurve nach oben verschoben – wie in der Graphik durch den lilanen Verlauf dargestellt. Ziel ist es, das Marktgleichgewicht an das gesellschaftlich optimale Niveau anzupassen. Ein klassisches Beispiel ist die CO-Bepreisung: Unternehmen zahlen für jede ausgestoßene Tonne Kohlendioxid eine Steuer, die den gesellschaftlichen Schaden internalisiert. Ein weniger beachtetes Beispiel ist die Lärmbelastung durch nächtliche Flüge: Start- und Landegebühren werden hier häufig gestaffelt, um Anwohner zu schützen. Irland führte im Juli 2002 eine Umweltabgabe auf Einweg-Plastiktüten ein – bekannt als „PlasTax“. Die Steuer betrug zunächst rund0,15€ pro Tüte, un verringerte den Verbrauch innerhalb eines Jahres um über 80%.
Bei positiven externen Effekten erfolgt hingegen eine Subvention, um Anreize für eine größere Aktivität zu schaffen. In der Darstellung verschiebt sich die Angebotskurve nach unten. Auch hier soll das Gleichgewicht näher an die gesellschaftlich optimale Menge rücken. Ein aktuelles Beispiel ist die Förderung von Elektromobilität. Da deren Nutzung weniger Emissionen verursacht als konventionelle Fahrzeuge, erhalten Käufer eine finanzielle Unterstützung. (Wie im Kapitel "Steuern" des Teil "Markt" ausführlich erläutert, spielt es ökonomisch keine Rolle, ob die Zahlung einer Steuer / Erhalt der Subvention auf der Anbieter oder Nachfragerseit stattfindet.) Ein weiteres Beispiel sind staatliche Zuschüsse für berufliche Weiterbildung oder Impfprogramme, da deren Nutzen über die individuelle Ebene hinausgeht.
Pigou-Steuern und -Subventionen sind einfache und potenziell sehr effiziente Instrumente – vorausgesetzt, die tatsächliche Höhe der externen Kosten oder Nutzen lässt sich realistisch quantifizieren.
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