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Neben marktbasierten Ansätzen wie Steuern und Zertifikaten setzen Staaten in vielen Bereichen weiterhin auf direkte Regulierungsmaßnahmen. Diese sogenannten Command-and-Control-Instrumente umfassen Vorgaben zu Technologie, Grenzwerten oder Produktionsmengen und sind besonders verbreitet bei sicherheitsrelevanten oder schwer messbaren externen Effekten. Ebenso sind Regulierungen das optimale Instrument, wenn es ein krasses Mißverhältnis zwischen den gesellschaftlichen Kosten und dem privatwirtschaftlichen Nutzen besteht. So ist beispielsweise die Einleitung von Quecksilber in Flüsse verboten (Regulierung), da die Folgekosten selbst bei kleinen Mengen so exorbitant sind, dass marktwirtschaftliche Elemente hier nicht greifen können.
Bei negativen externen Effekten – etwa Umweltverschmutzung oder Lärm – kann die Regulierung z.B. über Emissionsgrenzwerte erfolgen: Unternehmen dürfen bestimmte Schadstoffe nur bis zu einer festgelegten Menge freisetzen. Alternativ können Technologieauflagen verpflichten, z.B. den Einbau bestimmter Filtersysteme.
Produktionsverpflichtungen sind ein weiteres Beispiel, etwa in der Landwirtschaft oder bei der Energieversorgung. Diese sind jedoch problematisch, da sie leicht dazu führen können, dass die Produktionskosten höher ausfallen als der erzielbare Erlös – insbesondere, wenn externe Effekte nicht oder nur unvollständig durch Marktpreise berücksichtigt werden. So entsteht ein Spannungsfeld zwischen gesellschaftlichem Ziel und betriebswirtschaftlicher Tragfähigkeit.
Bei positiven externen Effekten ist Regulierung noch komplexer, da es nicht darum geht, unerwünschte Aktivitäten zu beschränken, sondern erwünschte zu fördern. Klassische Regulierungsinstrumente funktionieren hier oft schlechter, da sie wenig flexibel sind und hohe Kontroll- und Durchsetzungskosten verursachen. In einigen Fällen können jedoch Quotenregelungen sinnvoll sein – etwa auf dem Arbeitsmarkt, wenn es um die Integration bestimmter Gruppen (z.B. Menschen mit Behinderung) geht. Hier liegt der Vorteil darin, dass die betroffenen Akteure – etwa Arbeitgeber – selbst die Umsetzung dokumentieren und kontrollieren, was die Verwaltung entlastet und das System praktikabler macht.
Wenn Sie in der Graphik die Einstellung positiver Externer Effekt wählen und dann die Regulierungsmenge optimal einstellen, wird zwar das gesellschaftliche Optimum in der Produktion erreicht, allerdings bleibt offen, zu welchem Preis dieses angeboten wird. Nimmt man den Preis, zu dem die Produzenten diese Menge anbieten würden, dann wäre die Nachfrage zu gering. Nimmt man den Preis, an dem die Nachfrage mit der optimalen Menge übereinstimmt, so würden viele Produzenten mit Verlust arbeiten.
Insgesamt sind Regulierungen oft einfacher umzusetzen als marktwirtschaftliche Instrumente, vor allem wenn schnelle Eingriffe notwendig sind oder genaue Preisinformationen fehlen. Allerdings sind sie meist weniger effizient, da sie keinen Anreiz zur Kostenminimierung bieten und alle Marktteilnehmer gleich behandeln – unabhängig von ihren tatsächlichen Vermeidungskosten.
Die richtige Auswahl des Instruments hängt daher immer vom konkreten Anwendungsfall, der Informationslage und den institutionellen Voraussetzungen ab. In vielen Fällen kann eine Kombination aus Regulierung und marktbasierten Mechanismen sinnvoll sein.
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